Gastbeitrag von Pratiwi Nitschke
Bahasa Indonesia ist die offizielle Nationalsprache der Republik Indonesien und mit über 240 Millionen Sprechern eine der „großen“ Sprachen der Welt.
Sie war früher die Verkehrssprache (lingua franca) in fast allen Küstengebieten des Archipels und gilt als Muttersprache in einigen kleineren küstennahen Gebieten. Neben den zahlreichen lokalen und regionalen Sprachen und Dialekten (Bahasa Daerah) wird sie als zweite Sprache in ganz Indonesien gesprochen.
Das bedeutet, dass in weiten Gebieten Indonesiens die Menschen in familiären und inoffiziellen Situationen ihre erstgelernte Bahasa Daerah als ihre Muttersprache sprechen, jedoch in allen offiziellen Kontexten: vor Behörden, im Umgang mit Fremden und in der Öffentlichkeit zur offiziellen Bahasa Indonesia wechseln.
Bahasa Indonesia ist eine natürlich gewachsene Sprache, die aus dem Malaiischen hervorgegangen ist, als Nationalsprache beim Entstehen des unabhängigen Indonesien eine wichtige Rolle spielte und dann gezielt weiterentwickelt wurde. Das Malaiische gehört wie die meisten anderen Sprachen Indonesiens zur austronesischen Sprachfamilie, die von Madagaskar über den ganzen Pazifik bis zur malaiischen Halbinsel verbreitet ist.
Zahlreiche lexikalische Elemente aus anderen Sprachen Indonesiens und aus westlichen Sprachen haben die Bahasa Indonesia bereichert.
1972 wurde eine Rec htschreibreform durchgeführt mit vielen Vereinfachungen. Für einige Laute werden seit der Reform andere Buchstaben verwendet.
Einige Beispiele:
früher
- Djakarta
- achir
- saja
- tjantik
- satoe
heute
- Jakarta
- akhir
- saya
- cantik
- satu
Bedeuttung
- Jakarta
- Ende
- ich
- hübsch
- eins
Bei Eigennamen findet man zum Teil noch die alte Schreibweise, wie z.B. Soeharto, Widjojo, Padjadjaran, Bentoel (eine Zigarettenmarke), usw.
Die Bahasa Indonesia ist wie jede lebende Sprache dynamisch, aufnahmebereit und entwickelt sich ständig weiter. Dem Indonesischen sehr ähnlich sind die Sprachen Bahasa Melayu und Bahasa Malaysia. Erstere wird in Singapur und Brunei, letztgenannte in Malaysia gesprochen.
Sprachtypologisch gehört Indonesisch zu den analytischen Sprachen, d.h. fast alle grammatischen Funktionen werden nicht durch Wortveränderung (Konjugation, Deklination), sondern durch eigene Wörter lexikalisch ausgedrückt. Das hat für das Erlernen eine sehr angenehme (aber ungewohnte) Folge: Man braucht keine Zeitformen bei den Verben (wie z.B. ich bin, du warst, er ist gewesen), keine Artikel, keine Fälle (er fürchtet den Zorn des wütenden Lehrers) zu lernen, Probleme , mit denen sich Deutsch-Lernende monatelang mühsam herumschlagen müssen. All diese Wortformen, Endungen, Wortveränderungen gibt es im Indonesischen nicht.
Da jede Sprache prinzipiell alles ausdrücken kann, müssen die nicht vorhanden Differenzierungsmöglichkeiten von anderen sprachlichen Elementen übernommen werden: Dies sind eine strengere Wortstellung und Ordnung der Satzglieder als im Deutschen und lexikalische Element, also Wörter. Die hauptsächliche Lernanstrengung wird man also auf den Erwerb, auf die Festigung und Erweiterung des Wortschatz legen.
Für einen längeren Aufenthalt in Indonesien, ob beruflich oder privat ist die Kenntnis der Bahasa Indonesia ein Muß.
Wir bieten Sprachkurse in Bahasa Indonesia für Einzelpersonen, als Intensiv- und Crashkurse, sowie Gruppenkurse für Unternehmen und Organisationen an. Sie erlenen dabei die Grundlagen der Sprache, Wortschatz, Grammtik und Redewendungen sowie kulturelle Besonderheiten.
Für mehr Informationen besuchen Sie unsere Sprachkurs-Seite.
Diese sprachliche Basis sollte den Teilnehmern ihren Einstieg und ihre Beziehung zu Indonesien erleichtern und dazu beitragen, daß menschliche Begegnungen und kulturelle Erfahrungen zu einer persönlichen Bereicherung werden.
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